Wolfgang Voegele

 

Wolfgang Voegele
Dr. Seuss R. Fuchs
2021
Öl auf Leinwand / oil on canvas 
150 x 115 cm / 59 x 45 1/4 inches

 
 
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Wolfgang Voegele
Untitled
2015
Öl auf Leinwand / oil on canvas
150 x 120 cm / 59 x 47 1/4 inches
Photo: Wolfgang Voegele

 
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Wolfgang Voegele
Untitled
2015
Öl auf Leinwand / oil on canvas
150 x 120 cm / 59 x 47 1/4 inches
Photo: Wolfgang Voegele

 
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Installation view
Kunstverein Heppenheim
Wolfgang Voegele
Untitled
2019
Öl und Lack auf Leinwand / oil and lacquer on canvas
170 x 130 cm / 67 x 51 1/4 inches
Photo: Wolfgang Voegele

 
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Installation view
Kunstverein Heppenheim
2019
Wolfgang Voegele
Untitled
Öl auf Leinwand / oil on canvas
160 x 120 cm / 63 x 47 1/4 inches
Photo: Wolfgang Voegele

 
 

Wolfgang Voegele
Fuß- und Leiterbild
2019
Öl auf Stoff / oil on fabric
80 x 80 cm / 31 1/2 x 31 1/2 inches
Photo: Mareike Tocha

 
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Wolfgang Voegele
Haidebuck, Schibi, Schibo, Schibleschlag
2019
Öl auf Stoff / oil on fabric
100 x 130 cm / 39 1/4 x 51 1/4 inches
Photo: Mareike Tocha

 
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Wolfgang Voegele
Untitled (You hit me with a flower)
2019
Öl auf Leinwand / oil on canvas
160 x 125 cm / 63 x 49 1/4 inches
Photo: Mareike Tocha

 
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Wolfgang Voegele
black feet
2015
Öl auf Leinwand / oil on canvas
115 x 150 cm / 45 1/4 x 59 inches
Photo: Wolfgang Voegele

 

Exhibitions

 

Transformer
Wolfgang Voegele
04.09.-16.10.2021

 

ak contemporary freut sich, mit Transformer die zweite Einzelausstellung von Wolfgang Voegele zeigen zu können.

Großformatige, schwarz-weiße Malereien reihen sich im Ausstellungsraum über die längste
Wand dicht an dicht aneinander; montiert auf einer Gerüstverstrebung zwischen Boden und Decke wechseln sich Hoch- und Querformate ab und verspringen in den Höhen. An der Stirnwand bilden drei Leinwände, die auf einer einheitlichen Höhe gehängt sind, eine geschlossenere Einheit. 

Die weißen Linienzeichnungen aus geometrischen Formen und Geraden heben sich vor dem vielschichtigen, pastos aufgetragenen schwarzen Untergrund der Werke deutlich ab. Versatzstücke realer Objekte wie Verkehrszeichen, maschinelle Apparaturen oder Versuchs-aufbauten sowie Linienskizzen, die an kreisrunde Präsentationsflächen oder an Lampenschirme erinnern, sind in reduzierte, surreale Kontexte eingebettet. Mal scheinen sich die Zeichnungen in den folgenden Bildern fortzusetzen, mal entsteht ein deutlicher Bruch in Linienführung und Farbauftrag. 

Die organischen Formen früherer Bilder wurden von den weißen, geometrischen Bildzeich-
nungen auf vielschichtigem schwarzem Grund gleichsam überschrieben. Die Zeichensysteme, die sich in den Kompositionen zu verbergen scheinen, verknüpfen die einzelnen autonomen Werke, korrespondieren gleichsam, eröffnen neue Assoziationsräume und schaffen vielfältige Bezüge und Verbindungen in Analogie zur Theorie des Strukturalismus. Demnach ist die Einordnung der einzelnen Werke in die Gesamtstruktur wesentlich konstituierend für das Verständnis des Gesamtwerks, das Voegele als einen vielfältig geschichteten Prozess angelegt hat.

Einzelne Dinge oder Formen lassen sich zwar scheinbar klar beschreiben und benennen. Und dennoch bleiben die Bildinhalte in einem Schwebezustand: zwischen Traum und Wirklichkeit, Realität und Fiktion, Abstraktion und Figuration. Oder ist es eine Momentaufnahme der Transformation, in dem der Künstler die spannungsgeladenen Transformer auf die Leinwand gebannt - und damit in sein künstlerisches System eingeordnet - hat?


TEXT: EN

PHOTOS: Mareike Tocha


 

Edgy Sleeper
Wolfgang Voegele
18.01.-22.02.2020

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Unter dem Titel „Edgy Sleeper“ zeigt der in Köln lebende Wolfgang Voegele neue Arbeiten auf Leinwand und Stoff, sowie zwei für die Ausstellung konzipierte Skulpturen. Mit Ausnahme der Objekte, sind die Arbeiten alle im vergangenen Jahr entstanden beziehungsweise abgeschlossen wurden. Also lassen wir uns, wie Lou Reed in einem Song schrieb, von der Blume schlagen und steigen ein, in die Bildwelt von Wolfgang Voegele.

Mit den „Fuß- und Leiterbildern“, bietet der Künstler direkt beim Betreten des Ausstellungsraums einen unmittelbaren Einstieg in sein Werk. Schemenhaft ist in beiden Bildern rasch eine Leiter auszumachen, die den Bildraum vertikal in zwei Bildhälften teilt. Obwohl sich das Format der beiden Arbeiten deutlich unterscheidet, wirken sie durch die komplementären Hintergrundfarben und dem ähnlichen Bildaufbau wie ein Positiv und ein Negativ nebeneinander. Häufig tauchen in den Werken von Voegele Fragmente von Dingen aus seiner Lebensumwelt auf. Es ist durchaus gewollt, dass gegenständliche Bezüge hergestellt werden können, die sich im nächsten Moment wieder verflüchtigen. Der Schaffensprozess für ein Bild kann Monate oder auch Jahre in Anspruch nehmen und es kann durchaus einige Zeit zur Seite gestellt oder ganz übermalt werden. Manchmal verwendet Voegele Stoffe häufiger und platziert die neue Arbeit auf der Rückseite des Bildes. Das durchscheinende gelbe Dreieck in „Untitled (Fuß- und Leiterbild)“ ist beispielsweise eines dieser Rudimente. Mit der Nennung des Fußes im Titel, deutet Voegele auf die Nutzung der Leiter durch eine Person hin und spielt hier subtil auf sich oder die Betrachter des Bildes an.

Durch den Titel „Haidebuck, Schibi, Schibo, Schibleschlag“ verweist der Künstler auf den süddeutschen Brauch des Scheibenschlagens. Eine biografische Anspielung auf seine Kindheit, die in chiffrierter Form oft in den Werktiteln eine Rolle spielt. Die Arbeit wird durch drei bis vier Linien gegliedert, die die Bildmitte durchziehen. Die weißen Linien sind auf einem grünen Stoff aufgetragen, der durch seine grobe Textur die Bildfläche strukturiert. In früheren Arbeiten übertrug der Künstler händische oder am Computer generierte Zeichnungen auf die Leinwand. Dabei stand die pure Linie, als bildbestimmendes Medium, die der Fläche eine Form, Tiefe oder Halt gibt, im Vordergrund. Wohingegen die Linien zuvor durch die umliegenden monotonen Bildflächen erzeugt wurden, dass heißt durch Auslassung entstanden sind, so trägt er die Linien in diesem Werk direkt auf den Malgrund auf. Der Bildraum um die Linie herum bleibt frei von Farbe und der grobe, grüne Stoff ersetzt die gemalte Bildfläche. Die beiden Arbeitsweisen beziehen sich somit auch auf eine positive und negative Weise zueinander.

Seit einiger Zeit arbeitet Voegele direkt auf der Leinwand und überspringt den Schritt des Übertragens bei dem der Entwurf eines Wandlungsprozesses unterzogen wird und dabei gar verloren gehen kann. Dieses Planen und Verwerfen ist durchaus gewollt und Teil seiner künstlerischen Praxis, was in den Arbeiten „Untitled (Wolfgang Zitterchrist)“ und „Untitled (You hit me with a flower)“ an der drastischen Umsetzung nachvollzogen werden kann. In den beiden Werken sind die Spuren der Entwürfe durch die zahlreichen pastos aufgetragenen Farbschichten zu erkennen. Die Genese des Bildes kann unmittelbar nachvollzogen werden. Für den Künstler ist dies Freiheit und Einschränkung zugleich. Er kann viel freier auf der Bildfläche agieren, losgelöst von der Skizze. Dass bei dieser Vorgehensweise auch mal Zweifel aufkommen können, wird vielleicht in den beiden Titeln deutlich, indem er direkten Bezug zu sich als Wolfgang Zitterchrist nimmt, oder auf das Lied von Lou Reed:

You hit me with a flower
You do it every hour
Oh, baby you‘re so vicious

Die Wahl der Titel und in gewisser Weise auch seine Objekte fungieren wie indexikalische Verweise oder Erweiterungen zum Werk. Geprägt durch seine literarische Ausbildung, erschließt sich der Künstler seine Bildwelt, wie eine Sprachwelt: Wort, Zeichen, Symbole. Er entwickelt dabei ein eigenständiges visuelles Bildvokabular, die eine Orientierung in seiner Welt ermöglichen. Auf intuitive Weise hinterfragt er die Möglichkeiten der Malerei und bewegt sich dabei auf einem schmalen Grad zwischen abstrakt und gegenständlich. Ähnlich eines Dämmerzustandes, der den kurzen Moment zwischen Wachsein und Schlaf beschreibt; mit dem einen Fuß im Hier und Jetzt, mit dem anderen im abstrakten Bildraum.

Die Skulpturen sind im Kontrast zu der intuitiven Herangehensweise in der Malerei konzeptuell geprägt und bieten dem Künstler somit eine Erweiterung zur zweidimensionalen Fläche. Die „Hard Edge Beds“ entstanden aus dem namensgebenden Wortspiel des Ausstellungstitels und beziehen sich auf die amerikanische Malereirichtung des Hard Edge, in der Farbflächen gegenübergestellt und voneinander abgegrenzt werden. Genau dies passiert in den Skulpturen auch. Den Künstler interessieren dabei die Verbindung von harten und weichen Materialien und das eigentliche Paradox eines Wohlfühlortes, dem sich die Arbeiten entschieden widersetzen. Der „Edgy Sleeper“ wird hier als Nutzer des Bettes mitgedacht, obwohl er in den Arbeiten nicht präsent ist. Er bewegt sich also in diesem Spannungsfeld, der scharfkantigen Schwelle zu Präsenz und Absenz. Ein fragiler Zustand, der zwischen Erkenntnis und Verschlüsselung schwankt.

TEXT: Sabine Halver

TEXT / EN

PHOTOS: Mareike Tocha

TEXT: ARTBLOG COLOGNE / Sabine Elsa Mueller

 

Vita

 

Wolfgang Voegele

*1983, lebt und arbeitet in Köln (DE)

Ausstellungen (Auswahl)
(E) Einzelausstellung (G) Gruppenausstellung (D) Duoshow

2021 / Transformer, ak contemporary, Köln (DE), (E)

2020 / Eddy Sleeper, ak RAUM, Köln (DE), (E)

2019 / Finger Talkin, Barbara Seiler, Zürich (CH), (G)
Es schwebte mit bleierner Hand, Kunstverein Heppenheim (DE), (E)
Wolfgang Voegele Andre Butzer, Sunday-S Gallery, Kopenhagen (DK), (D)
Climb the horse and run - Thomas Arnolds, Wolfgang Voegele, Magasin Lotus,
Kopenhagen (DK), (D)

2018 / Upper Lip, Rod Barton, London (UK), (E)
Ein Tun ohne Bild, Kunstverein Reutlingen (DE), (G)
Under the trunk, High Gallery, Warschau (PL), (S)

2017 / Saskia, Jagla Ausstellungsraum, Köln (DE), (G)
Oyster, Jacob Bjorn Gallery, Aarhus (DK), (G)
Sluggo, FF Projects, Monterrey (MEX), (E)
A shoe is walking, Sunday-S Gallery, Kopenhagen (DK), (E)

2016 / Chapels, Jacob Bjorn Gallery, Aarhus (DK), (G)
Straw Dog, Annarumma Gallery, Neapel (IT), (E)
9999, The Fireplaceproject, New York City (US), (G)
Buck, Galeria Alegria, Madrid (ES), (E)

VITA / EN

Wolfgang Voegele / Website