Andreas Plum

 
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Andreas Plum
Untitled
2020
Öl und Papier auf Leinwand / oil and paper on canvas
150 x 120 cm / 59 x 47 1/4 inches
Photo: Mareike Tocha

 
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Andreas Plum
Y-33 (Baum)
2018
Öl und Papier auf Leinwand / oil and paper on canvas
80 x 70 cm / 31 1/2 x 27 1/2 inches
Photo: Mareike Tocha

 
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Andreas Plum
Untitled (Grounds_9)
2020
Öl und Papier auf Leinwand / oil and paper on canvas
230 x 170 cm / 90 1/2 x 67 inches
Photo: Mareike Tocha

 
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Andreas Plum
Straße der Jugend 4
2018
Öl und Papier auf Leinwand / oil and paper on canvas
170 x 210 cm / 67 x 82 3/4 inches
Photo: Mareike Tocha

 
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Andreas Plum
Straße der Jugend 5
2018
Öl und Papier auf Leinwand / oil and paper on canvas
180 x 250 cm x 70 3/4 x 98 1/2 inches
Photo: Mareike Tocha

 
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ak RAUM Edition
Andreas Plum
Untitled (Monza Digital)
2018
Gouache auf Papier / gouache on paper
ca. 50 x 66 cm / 19 3/4 x 26 inches
Ed. 1/10 Unikate
Photo: Mareike Tocha

 
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Installation view
Beams, beans, brushes & balls, ca. 4 x 8m
Kunstmuseum Solingen
2012

 
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Andreas Plum
Y-19
2017
Öl, Tempera und Papier auf Leinwand / oil, tempera and paper on canvas
116 x 89 cm / 45 3/4 x 35 inches

 
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Andreas Plum
Untitled 095
2012
Öl und Papier auf Leinwand / oil and paper on canvas
100 x 120 cm / 39 1/2 x 47 1/2 inches

 

Exhibitions

 

Simple Present Progressive
Andreas Plum
23.01.2021-06.03.2021

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ak contemporary freut sich die zweite Einzelausstellung von Andreas Plum in ihren Räumlichkeiten anzukündigen. Gezeigt werden fünf Bilder aus der neuesten Serie des letzten Jahres. Abstrakt amorphe, bunte Formen scheinen vor dem akkurat gestreiften Hintergrund in weiß-blau-rot zu schweben. Manche schieben sich über die Ränder in die Bildfläche hinein. Oder wollen sie sich aus dem Fokus der Betrachter*innen rücken? Sind die einfarbigen Flecken Inseln oder Erdschollen, die auf der gestreiften Oberfläche treiben?
Man könnte auch an farbige Wolken denken, die mit ihren Schatten den Streifenuntergrund teilweise verdunkeln. 

Die pastos aufgetragene Ölfarbe verleiht den Flecken, gerade gegenüber den exakt geklebten Papierstreifen, einen individuelleren und lebhaften Charakter. Durch den Schattenwurf entsteht zudem eine dreidimensionale Räumlichkeit, die uns darüber nachdenken lässt, ob es sich hier wirklich nur um abstrakte Malerei handelt. Die Beantwortung dieser Fragen lässt der Künstler bewusst offen.

Andreas Plum stellt sich mit diesen Werken gezielt den Fragen der Malerei und setzt sich sowohl mit der malerischen Geste des abstrakten Expressionismus als auch der Tradition der Streifenbilder seit den 1960er Jahren auseinander. Nach Jahren, in denen er vor allem mit Papiercollagen arbeitete und die langen Papierstreifen ausgerollter und geglätteter Luftschlangen auch als Geste im Bild genutzt hatte (2009–2012), taucht dieses Material 2019 wieder auf. Jetzt aber als Grundierung oder Hintergrund seiner Bilder; durch die exakte
Verarbeitung des maschinell hergestellten Produkts wird zunächst jede individuelle Geste vermieden. Die malerischen Flecken bilden hierzu einen entschiedenen Gegenpart, aber auch zahlreiche Farb-, Klebe- und Bearbeitungsspuren brechen die Gleichartigkeit der Streifen auf und lassen den Arbeitsprozess nachvollziehbar werden. 

Auch im Ausstellungstitel spiegelt sich dieser Arbeitsprozess wider. Simple Present Progressive erscheint vermutlich vertraut, aber Nicht-Anglisten sind sich mitunter nicht mehr sofort im Klaren, ob es diese Zeitform tatsächlich gibt oder worum genau es sich handelt. Plum hat hier ebenfalls künstlerisch eingegriffen und präsentiert unter dieser Überschrift Werke, die 2020 während der ersten Phase der weltweiten Coronapandemie ihren Anfang nahmen und in denen er sich durch die stete Wiederholung ganz auf die gegenwärtige Situation und das aktive Tun im Hier und Jetzt eingelassen hat. Erst durch regelmäßige und wiederholte Handlungen konnten Grounds/Gründe entstehen und die Fragen der Malerei nach Fläche, Linie, Farbe, Material und Struktur sowohl im Kontext des eigenen Werks als auch in dem der Kunstgeschichte formuliert werden.

TEXT/EN

 

Die Zukunft der Schönheit
Andreas Plum
12.01.2019-16.02.2019

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Mit rhythmisch vibrierenden Mustern locken die Bilder von Andreas Plum in den ak RAUM. Der Kölner Maler bespielt die Wände mit größeren und kleineren Formaten. Auf den ersten Blick, klassische Malerei: Ölfarbe aufgetragen auf Leinwand. Das Farbmuster, welches sich wie ein roter Faden durch alle Arbeiten zieht, ist einer industriell gefertigten und bedruckten Tischdecke entlehnt. Das sogenannte Ikat ist eine Webtechnik für die das Garn quer zur Laufrichtung mit einem Pinsel eingefärbt und auf eine Trommel gewickelt wird. Die dabei entstehenden Ungenauigkeiten, verursacht durch schwankende Zugspannung oder Farbaufnahme des Garns, macht Plum zu einem Thema seiner Malerei. Die Muster verselbstständigen sich dabei immer wieder, wechseln ihre Farben und verlassen die Regelmäßigkeit indem die Farbränder ineinander greifen.

Dass sich der Künstler gerade von einer „billigen“, bedruckten und nicht gewebten Tischdecke aus Wachs hat inspirieren lassen, ist allerdings keine Willkür, sondern knüpft vielmehr an seine frühere Werkserie aus den Jahren 2009-2012 an. Für diese hat er handelsübliche Papierluftschlangen direkt in die Malerei integriert und ähnlich rhythmische Muster in den Bildern erzeugt. Die Luftschlangen wurden somit zum Teil des malerischen Ausdrucks und bestimmen diesen durch deren vorgegebene Form und Farbigkeit mit.

Die Verwendung von Papierstücken oder -bahnen stellt eine Brechung der klassischen Malerei dar und findet auch in Plums aktuellen Bildern weiterhin Anwendung. Manchmal wird das Papier soweit übermalt, dass es zunächst nicht mehr zu erkennen ist, lediglich einzelne Farbkleckse, Gesten und Pinselstriche bleiben stehen, ziehen sich durch das Muster und durchbrechen den Rhythmus. Dabei wird das Sehen auf die Probe gestellt und irritiert. So auch in den Werken Y-23, Y-24, Y-27, Y-30, die zu einer bereits 2016 begonnenen Werkreihe gehören. Die Papierbahnen in den größeren Straße der Jugend-Bildern hingegen entwickeln eine ganz eigene Dynamik und werden zu einer eigenständigen Fläche im Bild. Die Regeln der Malerei auf der Leinwand scheinen nicht denen auf dem Papier zu folgen, fügen sich aber dennoch zu einem Ganzen zusammen und reagieren aufeinander. Bei näherer Betrachtung fällt schnell ein weiteres Leitmotiv in den neuen Werken auf. Die grauen oder schwarzen Farbflächen sind Abdrücke der Fahrbahnstücke einer Carrera Bahn. Die Bild-Titel Circle in the round und Straße der Jugend verweisen indirekt auf die Miniaturrennbahn und deren Gebrauch und eigentliche Funktion als Spielzeug. Hier werden die einzelnen Kunststoff-Elemente aber als Druckschablonen zweckentfremdet und ihre Abdrücke markieren einen Übergang zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion in Plums Bildern. Die erkennbaren Fahrbahnen stehen zwar in Form, Farbe und Stofflichkeit den Papierbahnen scheinbar gegensätzlich gegenüber, sind jedoch gleichzeitig als Gesten in einer gegenstandslosen Bildwelt zu identifizieren. Auf besondere Weise wird dies im Werk Die Zukunft der Schönheit veranschaulicht. Bunte Farbstreifen setzen die graphischen Fahrbahn- Abdrücke fort und bilden einen Bogen, hinter dem fast schon verheißungsvoll das rhythmische Muster erscheint und vielleicht die Zukunft der Schönheit einläutet...

TEXT: Sabine Halver

PHOTOS: Mareike Tocha

 

Vita

 

Andreas Plum

*1977 in Erkelenz, lebt und arbeitet in Köln

1997-2004
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Siegfried Anzinger und Albert Oehlen

2004
Abschluss des Studiums, Akademiebrief und Meisterschüler

Stipendien

2000 / Cité des Arts Internationale Paris

2006 / Gast-Stipendium Villa Romana Florenz

2011 / Kunststiftung NRW (Katalogprojekt)

2012 / CCA Andratx (Mallorca) Artist-in-Residence program

2013 / Kunststiftung NRW

2016 / CCA Andratx (Mallorca) Artist-in-Residence program

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

2021 / Simple Present Progressive, ak contemporary, Köln (E)

2020 / Time and space aren´t warping, promise, mit Elger Esser, Hervé Garcia, 
Gregor Hildbrandt, Robert Kraiss, Alicja Kwade, Daniel Lergon,Thomas Zitzwitz, 
kuratiert von Thomas Zitzwitz, Projekt der  7. Mediations Biennale Polen, Warschau

2019 / Straße der Jugend, Susanne Burmester Galerie Putbus, Rügen (E)
Finger Talkin´, Barbara Seiler Galerie, Zürich 
Die Zukunft der Schönheit, ak RAUM, Köln (E)

2018 / A full stomach in zero gravity, kuratiert von Florian Neufeldt und Andreas Plum,
Galleri Opdahl, Stavanger

2017 / Circus Circus, Susanne Burmester Galerie, Putbus, Rügen
L.L. / Q.O.O.H.L. J., mit Robert Kraiss, Lungengasse, Köln

2016 / Regulars, Actually, Galleri Opdahl, Stavanger
L‘oiseau présente-Kaleidoskop, Ballhaus Ost, Berlin
Die Revolution in Köln kann warten, MD/BLAU-Bar, Art-Cologne, Köln

2015 / Landschaft und Vergessen II, Magazin 4, kuratiert von Carsten Fock, 
Bregenzer Kunstverein, Bregenz
Gedanken auf Kniehöhe, Susanne Burmester Galerie, Putbus, Rügen
Willkommen in der Lungengasse, Lungengasse Köln

2014 / Kegeln auf Pappe, Galerie Hafemann, Wiesbaden (E)
I don´t wanna have a coward in my family, mit Pierre Knop, Gagarin, Düsseldorf 
Neon-Braun, mit Andrea Hanak und Frank Hutter, Munikat München
#painting. about, around & within, kuratiert von Daniele Capra, Galleria UPP, Venedig 
Black Market, Lehrtersiebzehn, Berlin

2013 / Stop shivering! Galerie Opdahl, Berlin (E)
Gestohlene Gesten, kuratiert von Ludwig Seyfarth, Kunsthaus Nürnberg
Andratx on paper, CCA Andratx, Mallorca 

2012 / Mesmerized, Galerie Opdahl, Berlin
66.Bergische Kunstausstellung, Kunstmuseum Solingen 
Painting Show, Chaplini, Köln 
Abstrakt nach ́89, Galerie Mahalesi, Gera

2011 / The dark side of the plum, Galleri Opdahl Stavanger (E)
Vor Gott ist alle Kunst Scheiße 2, Boutique, Köln
Finale, GSK, Düsseldorf

2010 / Jana Schröder gegen Andreas Plum, GSK, Düsseldorf
Figurprobleme, mit Hansjörg Dobliar und Max Frintrop Artleib, Düsseldorf
Nothing is wrong if it feels good, Mike Potter Projects, Köln
Katalog, Künstlerhaus Sootbörn Hamburg and Atelier Schön, Düsseldorf

2009 / Bleach & blot out, Galerie Opdahl Berlin (E)
Im Center, Center, Berlin (E)
Serpentine Days, FYW Köln (E)
Die Stille zwischen zwei Aktionen, Grassereins, München)

2008 / Tobias Hantmann und Andreas Plum, Grassereins München
Opfer der reichen Braut, Atelier, Düsseldorf

2007 / Errected Mud, Galerie Horst Schuler, Düsseldorf (E)
Bye bye Acapulco, Acapulco, Düsseldorf
Aristoteles Fieber 2, Galerie van Wijngaarden & Hakkens, Amsterdam
Hotel Kerberos, KIT, Düsseldorf 

2006 / Death of the Curator, Düsseldorf 
Hoe schilder hoe wilder, mit Roger Cremers, Acapulco, Düsseldorf 
The love is back, Atelier, Düsseldorf
Morehouse, Villa Romana, Florenz

2005 / Zwischen den Bechern liegt Pizza, Galerie Horst Schuler Düsseldorf (E)
Chosen View, Uberbau, Düsseldorf
Phantasmaorgie, Atelier, Frankfurt
Das Professor Winkler Stipendium, Berlin

2004 / Frans Hals Maul, mit Tobias Hantmann, Hot Bike, Düsseldorf  
Hamburg Blues-Das basische Konzept, Hinterconti, Hamburg
Zunge an Zündschnur, kuratiert von Albert Kehlen, Krinzinger Projekte, Wien

2003 / Kronjuwelen, Galerie Horst Schuler Düsseldorf (E)
Düsseldorf zeigt, Jan Koppetsch, Berlin
Für Flora und Fauna, mit Lorenzo Pompa, Galerie Horst Schuler, Düsseldorf 
Bis ans Ende der Welt, Kunstverein Konstanz

2002 / Aristoteles Fieber, mit Roger Cremers und Mark Ariel Waller,
Centrum voor hedendaagse kunst (HEDAH), Maastricht

2001 / Mördergruben, Galerie Horst Schuler Düsseldorf (E)
Violence vs. Violines, mit Roger Cremers, Cité des Arts, Paris
Die Farben des Unsichtbaren, Kunsthistorisches Institut, Bonn

2000 / Und die Nachbarn gaffen, Bittweg 2, Düsseldorf

(E) = Einzelaustellung