Gerda Scheepers

 
Gerda Scheepers Inside Altar 2021  Stoff Collage auf Leinwand / Fabric collage on canvas  90 x 70 cm / 35 1/2 x 27 1/2 inches

Gerda Scheepers
Inside Altar
2021 
Stoff Collage auf Leinwand / Fabric collage on canvas 
90 x 70 cm / 35 1/2 x 27 1/2 inches

 
Gerda Scheepers Love your symptom, but not too much 2020  Acryl auf Leinwand / Acrylic on canvas  70 x 90 cm / 27 1/2 x 35 1/2 inches

Gerda Scheepers
Love your symptom, but not too much
2020 
Acryl auf Leinwand / Acrylic on canvas 
70 x 90 cm / 27 1/2 x 35 1/2 inches

 
Gerda Scheepers Unlikely conservative 2020  Acryl auf Leinwand / Acrylic on canvas  70 x 90 cm / 27 1/2 x 35 1/2 inches

Gerda Scheepers
Unlikely conservative
2020 
Acryl auf Leinwand / Acrylic on canvas 
70 x 90 cm / 27 1/2 x 35 1/2 inches

 
Gerda Scheepers (Roller) Blind  2019  Stoff, Holz, Seil, Kupferhaken / Fabric, wood, rope, copper hook  65 x 184 x 8 cm / 25 1/2 x 72 1/2 x 3 1/4 inches

Gerda Scheepers
(Roller) Blind
2019 
Stoff, Holz, Seil, Kupferhaken / Fabric, wood, rope, copper hook 
65 x 184 x 8 cm / 25 1/2 x 72 1/2 x 3 1/4 inches

 
Gerda Scheepers Mistakes of a Mother  2018  Stoff, Aluminium und Plastik / Fabric, Aluminum and plastic   82 x 185 x 155 cm / 32 1/4 x 72 3/4 x 61 inches Installation view at galeriepcp, Paris | Photo Margot Montigny

Gerda Scheepers
Mistakes of a Mother
2018 
Stoff, Aluminium und Plastik / Fabric, Aluminum and plastic  
82 x 185 x 155 cm / 32 1/4 x 72 3/4 x 61 inches
Installation view at galeriepcp, Paris | Photo Margot Montigny

 
Gerda Scheepers Shelf for a Symptom (black/bordeaux) 2019  Stoff / Fabric  90 x 74 x 15 cm / 35 1/2 x 29 1/4 x 6 inches

Gerda Scheepers
Shelf for a Symptom (black/bordeaux)
2019 
Stoff / Fabric 
90 x 74 x 15 cm / 35 1/2 x 29 1/4 x 6 inches

 
Gerda Scheepers Body Corporate 2016  Installation view, Mary Mary Gallery, Glasgow

Gerda Scheepers
Body Corporate
2016 
Installation view, Mary Mary Gallery, Glasgow

 
Gerda Scheepers Medium and Modality Picture (T-Shirt with Label) 2013  Acryl auf Stoff / Acrylic on fabric  100 x 80 cm / 39 1/4 x 31 1/2 inches

Gerda Scheepers
Medium and Modality Picture (T-Shirt with Label)
2013 
Acryl auf Stoff / Acrylic on fabric 
100 x 80 cm / 39 1/4 x 31 1/2 inches

 

Exhibitions

 

The Way The Lamp
Gerda Scheepers
19.11.2021 – 19.02.2022

Mit Gerda Scheepers‘ (*1979) Ausstellung The Way The Lamp präsentiert ak contemporary die erste Einzelausstellung der Künstlerin in der Galerie. 

Gerda Scheepers schlägt mit diesen Arbeiten der letzten zwei Jahre eine neue Richtung in ihrem Werk ein – eine  Übersetzung in die Malerei und auf die Leinwand.  Wie frühere Einzelausstellungen folgt auch The Way The Lamp einem literarischen Ansatz:  jede Ausstellung wirkt wie ein neues Kapitel in einer großen, fortlaufenden Erzählung; dieses Kapitel wurzelt in der buchstäblichen Materialität und Zerbrechlichkeit des Lebens. 

Die Künstlerin entmaterialisiert die früheren Objekte und Skulpturen gleichsam und nutzt sie als Modelle und Ausgangspunkte für ihre Kompositionen. Der skulpturale Ansatz nimmt nun auf der Leinwand Gestalt an. Hintergrund, Linie und Oberfläche werden als Materialien behandelt, deren bildimmanente Beziehungen die Werke entstehen lassen – manchmal zugespitzt zu einer betonten Körperhaftigkeit, einem Symbol, einer räumlichen Umgebung oder psychologischen Stimmung. Wie in The Way Away, das sich im Laufe des Jahres 2020 entwickelte. Die abschließenden, exzentrischen Farbfelder erhalten die gleiche Bedeutung wie ihr Hintergrund und ihre Umrisse. Sie lassen die Betrachter scheinbar aus einem
undurchsichtigen Fenster hinaus oder in ein solches hineinblicken – auf eine rote Landschaft unter blauem Himmel oder in einen gekrümmten Raum. Außerdem erinnert es an die damals omnipräsenten Wahlergebnisübersichten in Rot und Blau der US-Präsidentschaftswahlen von 2020. 

„Diese Gemälde werden in mehreren Schichten aufgebaut, durch einen Prozess des Hinzufügens und Reduzierens über Wochen oder Monate. Die Serie begann mit Fotografien von Skulpturen, von denen die meisten eine sehr prekäre Materialität aufwiesen. Die Entscheidung, solche Momente zu malen, entsprang dann dem Wunsch, dass diese Formulierungen ihre Materialität in gewissem Maße transzendieren sollten. Es erschien mir insofern angemessen, mich auf das begrenzte Instrumentarium und Material der Malerei zu beschränken und zu verlassen.“ Ein einziges Objekt, Shirt Shelf Painting, führt die Ausstellung zurück in eine „prekäre Materialität“ und verweist auf das Soziale, die Politik des täglichen Lebens und das Poetische. 

Ambivalenz und Mehrdeutigkeit sind ein wesentlicher Teil der künstlerischen Praxis Gerda Scheepers‘ und ihre Art, sich mit existenziellen Fragen auseinanderzusetzen. Die Gemälde und Stoffobjekte changieren zwischen abstrakten Kompositionen und figurativen Andeutungen, die Geschichten erzählen und oft durch literarische Titel ergänzt werden. Scheepers hält die Betrachter fest, aber auch im Ungewissen – und beharrt auf der Gleichzeitigkeit von Figuration und Abstraktion, Konzentration und Diffusion, Anwesenheit und Abwesenheit, Fenster und Wahlergebnisansicht.

PHOTOS: Mareike Tocha
TEXT: EN


 

strikeaposefestival
23.07.2021–25.07.2021

Gerda Scheepers Offcuts  2021 Copyright: Gerda Scheepers Courtesy: ak contemporary Materials: Balenciaga Publication: Public Issue 4 Creative Direction: Alex McWhirter and Roxane Danset Photography: Jonno Rattman

Gerda Scheepers
Offcuts
2021
Copyright: Gerda Scheepers
Courtesy: ak contemporary
Materials: Balenciaga
Publication: Public Issue 4
Creative Direction: Alex McWhirter and Roxane Danset
Photography: Jonno Rattman

 
 

Eine neue Formensprache entwickelt sich für gewöhnlich aus Überkreuzungen unterschiedlicher Genres. Im Falle Gerda Scheepers (geboren 1979 in Kapstadt, Südafrika, wo sie heute lebt und arbeitet) verdankt sich der innovative Schub, die Transformation der gerade noch neuesten künstlerischen Ausdrucksformen hin zu etwas noch Neuerem, etwas bis dato schlicht Unbekannten, aus der Verbindung von Kunst, Mode und Design. Scheepers Kreationen entstammen einer hybriden Zucht aus disparaten Versatzstücken, die mit Elementen aus Malerei und Bildhauerei über Film, Design, Mode, Architektur bis hin zur Alltagskultur spielen. In dieser Melange aus abstrakten Formen und vertrautem Repertoire verbinden sich unterschiedliche Aggregatzustände miteinander, kühl und warm, asketisch und bunt, streng und verspielt. Scheepers arbeitet mit flexiblen und leicht formbaren textilen Materialen, die neben ihrer Anpassungsfähigkeit einen hohen Grad an Intimität und eine verführerische Haptik mit einbringen. Stoffe und Kleidung, mobile Kleideraufbewahrungs-boxen oder Kinderbetten treiben im künstlerischen Kontext ebenso das Artifizielle der neu entstandenen Bastarde auf die Spitze, wie sie die Unterscheidungskriterien zwischen Kunst und Nicht-Kunst außer Kraft setzen. Die textilen Elemente sind einerseits leere Hüllen ohne plastischen Kern, andererseits weisen sie dem menschlichen Körper als seine Stellvertreter einen zentralen Stellenwert zu. Aus dem Funktionszusammenhang genommen, werden die einzelnen Gegenstände zu skulpturalem Material, das aber intakt bleibt und jederzeit wieder in den Warenkreislauf zurückgeführt werden kann. 

In einer Kooperation mit der Modemarke Balenciaga kreierte Scheepers ein zwischen Laufsteg und Display changierendes Ensemble von Skulpturen für den öffentlichen Raum. Platziert zwischen den Dampfsäulen in den Straßen New Yorks, schienen diese theaterartigen Gehäuse zu einem eigenen Leben zu erwachen, mit den sich ihrer Umgebung anschmiegenden und beliebig formbaren Stoffen und Kleidungsstücken als Akteuren. Ziel der Inszenierung war ein Fotoshooting mit Alexander Mcwhirter für PUBLIC Editions.

Indem Gerade Scheepers Fetische des privaten Körpers auf diese Weise in den öffentlichen Raum appliziert, arbeitet sie die Verbindungen und Abhängigkeiten zwischen diesen Bereichen heraus. Die hochpreisigen und als Modeartikel begehrten Modellkleider bestimmen klar das framing der Arbeiten und machen den hohen Stellenwert des Merkantilen in der Frage nach künstlerischer Qualität offensichtlich.

 

Text / Sabine Elsa Müller

 

Vita

 

Gerda Scheepers


*1979 in Tzaneen, Südafrika, lebt und arbeitet in Kapstadt, Südafrika


1999 - 2001
Hogeschool voor de Kunsten Arnhem, Niederlande

2001 - 2005
Kunstakademie Düsseldorf, Deutschland

Einzelausstellungen (Auswahl)

2021 / The Way The Lamp, ak contemporary, Cologne

2019 / Rooms, Mary Mary Gallery, Glasgow 

2018 / fabric actors, Galerie PCP, Paris

2016 / Body Corporate, Mary Mary Gallery, Glasgow
Sitcom, blank projects, Cape Town

2014 / PSYCHO SOCIO SURFACE, blank projects, Cape Town

2013 / A Social Life (Of Image), Mary Mary Gallery, Glasgow
Ca. Dilemma, (collaboration with Marieta Chirulescu), 
PIGNA PROJECT SPACE, Rome
Centerfold, Possible Press Volume 3: Issue 1, Philadelphia
Talking about 12 paintings, blank projects, Cape Town
STUDIO BALLET, screening in the SL-public gallery of the Stockholm Underground, Stockholm

2012 / Low and Partial Romantic Comedy, Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft, Nürnberg
Modal Approach and Accent, blank projects, Cape Town
Medium and Modality, OSLO10, Basel

2011 / Rauminhalt Äquivalente, Galerie Micky Schubert, Berlin
Art Berlin Contemporary, Berlin
Relations short before Form, Koffer Ausstellungsraum, Berlin

2010 / Written Spoken Pictures, Center Berlin, Berlin
Inside Arrangement. International II, Mary Mary, Glasgow

2009 / Taras Bookies 2007/2009, Sprüth Magers, Berlin

2008 / Inside Arrangement. International, Micky Schubert, Berlin

2007 / The Office Projects and Others, Art Cologne Preis
für Junge Kunst 2006 at Artothek, Cologne

2006 / Things Prepared, Art Cologne 2006
(New Talents Program), Sprüth Magers, Cologne / Munich / London
Come Garden of the Combed Rocks, Bonner Kunstverein, Peter Mertes Stipendium

2005 / Lace and Traces, di.vitrine, Düsseldorf
Linescape, Bar Ornella, Cologne

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2021 / strikeaposefestival, K21, Düsseldorf
The thing itself exists everywhere, blank projects, Cape Town

2020 / Love your symptom, but not too much, blank projects, Cape Town

2019 / the head the hand, blank projects, Cape Town
Russian Morning, MD Bar, Cologne
Im Grunde ist es die Wahrheit (Essentially it’s the Truth), Magenta Plains, New York

2018 / BACK TO THE FUTURE III, SMAC Gallery, Stellenbosch
blank, Galerie Guido W. Baudach, Berlin
Da Uno a Dieci, Galleria Massimo Manini, Brescia

2017 / 17, blank projects, Cape Town
A Painting Today, Stevenson, Cape Town
Alluring shapes, tempting spaces, Galerie Eva Meyer, Paris

2016 / “Jeder sollte in der Lage sein, Kunst zu erwerben.”,
Kunsthalle Recklinghausen, Recklinghausen
Figure, blank projects, Cape Town
She Might Be, curated by David Ostrowski & Michail Pergelis, Cologne

2015 / Furniture: a sculpture exhibition, blank projects, Cape Town
Bild und Anpassung, Städtische Galerie, Waldkraiburg
Micky Schubert in Gehntiner Strasse, Galerie Micky Schubert, Berlin
Group Show, Micky Schubert, Micky Schubert, Berlin
Back to the Future II: Abstract Art in South Africa,
SMAC Gallery, Stellenbosch

2014 / Thinking, Feeling, Head, Heart, The New Church Museum, Cape Town
next thing you know, blank projects, Cape Town
Danjuma Collection: One Man’s Trash (is Another Man’s Treasure), London
Part 1: Katharina Marszewski and Gerda Scheepers, 
Galerie Warhus Rittershaus, Cologne
Inside Arrangement, Mary Mary Gallery, Glasgow
Bild Und Anpassung / Image And Adaptation,Palais Für Aktuelle Kunst, Glückstadt
DON’T YOU FEEL ME, Galerie Micky Shubert, Berlin

2013 / Hotel International, Galerie Warhus Rittershaus / Marsil Hotel, Cologne
PAINTING FOREVER! KEILRAHMEN, KW Institute for Contemporary Art, Berlin
Van Bommel Van Dam Prize nominees exhibition, Rudolf-Scharpf Galerie, 
Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen am Rhein
This is the thing, blank projects, Cape Town 
blank projects in Johannesburg, Ithuba Arts Gallery, Johannesburg
Van Bommel Van Dam Prize nominees exhibition, 
Van Bommel Van Dam Museum, Venlo
LIGEGYLDIGT HVORHEN, BLOT UDENFOR VERDEN, 
Gallerie Nicolai Wallner, Copenhagen
Provinz Neue Editionen, Galerie Vera Gliem, Cologne
The Stairs, Algus Greenspon Gallery, New York

2012 / When Form Becomes Attitude, blank projects, Cape Town
3 Positionen zu Malerei, collaboration with Varda Caivano und Maria Chirulescu,
Galerie Barbara Gross, Munich
Be with me, Galerie Peter Bergman, Stockholm
Cocaine – Blows my brain, Spor Klüb, Berlin
Re-Opening, Deweer Gallery, Otegem

2011 / The yarn beam and the revolving stage, Galerie Thomas Flor, Düsseldorf
Dwelling, Marianne Boesky Gallery, New York
Gerda Scheepers & Alistair Frost, Mary Mary Gallery, Glasgow
Morgen, Provinz Editionen, Bochum
SINGLE-club, Düsseldorf

2010 / Ladies Room, Galerie Warhus Rittershaus, Köln
Drawing on Coats and Hindered Kindreds, Oktober, Düsseldorf
The Importance of Being Earnest, Naumannstrasse 81, Berlin
A Thing is a Thing in a Whole Which it’s Not, Temporary Gallery Cologne, 
Mauritiuswall 35, Cologne
Dearie Does the Do not Care, Halle für Kunst E.V., Lüneburg
Woodman, Woodman, Who Spare That Tree, Galerie Micky Schubert, Berlin

2009 / Arrival Inside, Mary Mary, Glasgow
dok25a, Düsseldorf

2007 / Elegance, Kölnischer Kunstverein 
(collaborative work with Thea Djordjadze and Rosemarie)